Erste Hilfe Hund: So können Sie helfen

Niemand möchte sein Haustier in Not sehen. Klar ist, dass diese Situation trotzdem vorkommen kann. Unfälle, Missgeschicke, Krankheiten oder Kreislaufzusammenbrüche können immer passieren – genau wie beim Menschen. Lesen Sie darüber, wie Sie diese Notsituationen Ihres Haustiers erkennen und wie Sie handeln sollten, damit es Ihrem Hund so bald wie möglich wieder gut geht.
Erkennen von Notsituationen – Erste Hilfe Hund
Hunde und Haustiere können verschiedene Symptome zeigen. Nicht alle sind gefährlich und nicht alle lebensbedrohlich. Dennoch sollten Sie wissen, auf was Sie achten sollten und wie Sie erkennen, ob es ernst ist oder nicht. So können Sie schnell und richtig handeln und Erste Hilfe beim Hund leisten.
Ist das Verhalten Ihres Hundes anders als sonst? Dann sollten Sie im Kopf folgende Fragen beantworten:
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Erste Hilfe Hund: Untersuchen Sie die Vitalwerte Ihres Hundes
Die Atemzüge Ihres Hundes liegen bei bester Gesundheit im ausgeruhten Zustand bei ungefähr 10 bis 40 Atemzügen in der Minute. Tipp: Zählen Sie die Atemzüge 30 Sekunden lang und verdoppeln Sie diese, um Ihr Ergebnis zu bekommen. Eine offensichtlich erhöhte Atemfrequenz (im Ruhezustand, normale Raumtemperatur, ohne, dass der Hund sich angestrengt hat) gilt als Notfall und erfordert Erste Hilfe beim Hund.
Der Puls Ihres Hundes sollte minütlich zwischen 80 und 100 Herzschläge umfassen, bei kleinen Hunden sogar bis 120 Herzschläge. Den Herzschlag messen Sie an der Innenseite des Oberschenkels des Hinterbeins Ihres Hundes, am besten mit Ihrem Zeigefinger und dem Mittelfinger. Wie beim Menschen kann der Puls jedoch durch vieles beeinträchtigt oder erhöht sein, wie zum Beispiel durch Aufgeregtheit oder Anstrengung, aber auch Trächtigkeit.
Die Körpertemperatur Ihres großen Hundes sollte im Normalzustand etwa zwischen 38 und 38,5 Grad Celsius betragen, bei kleineren Hunden sollte sie zwischen 38,5 und 39 Grad Celsius liegen. Leicht erhöhte Temperatur kann auch an einer warmen Umgebung liegen, erhöhte oder niedrigere Temperaturen können auf Unterkühlung, Fieber oder Durchfallerkrankungen hindeuten.
Tipp: Verwenden Sie ein biegsames Digitalthermometer und nutzen Sie Vaseline oder Gleitgel, um es mit Vorsicht in den After Ihres Hundes einzuführen.

Untersuchen Sie die Schleimhäute Ihres Hundes – Erste Hilfe Kurs Hund
Dazu müssen Sie erst wissen, wie diese normalerweise aussehen. In der Regel sind sie bei guter Gesundheit blassrosa, helle Pigmentierungen sind nicht ungewöhnlich. Bestenfalls machen Sie sich mit den Eigenheiten und dem Aussehen Ihres Hundes und seiner Schleimhäute bereits von Anfang an bekannt – so haben Sie einen Vergleich. Falls die Schleimhäute Ihres Hundes eine andere Farbe haben, kann dies ein Indiz auf Erkrankungen sein und erfordert Erste Hilfe beim Hund.
Erste Hilfe Hund – Schleimhäute:
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Unterschied Tiernotfall, Tiervorsorge und Erste Hilfe Hund
Es gibt viele Tiernotfälle, die sich von der regelmäßigen und normalen Tiervorsorge unterscheiden und die Erste Hilfe beim Hund erfordern.
Notfälle und Erste Hilfe Hund
Es gibt einige Notsituationen, in denen Sie nicht zögern dürfen, in die Tierpraxis zu fahren. Dazu gehören zum Beispiel:
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Verletzungen, Vergiftungen und andere Notfallsituationen: Erste Hilfe Hund
Unfälle und Verletzungen: Nach Unfällen – ob es sich um eigenen Hund handelt oder nicht – ist ein vorsichtiges Vorgehen wichtig. Sie sollten beruhigend auf das Tier einreden und sich langsam bewegen. Es ist wichtig für Sie zu wissen, dass Tiere, die an Schmerzen leiden, oft unberechenbar sind oder anders reagieren als gewohnt. Schmerz kann das liebste Tier vorübergehend verändern und Sie sollten deshalb auch sich selbst schützen. Das können Sie zum Beispiel durch eine Decke erreichen, die sie über Ihren Hund legen oder unter ihm platzieren, um den Transport zu erleichtern. Ebenso können Sie ihm, um sicherzugehen, einen Maulkorb anlegen oder mit einem Halstuch aushelfen. Nach diesen Maßnahmen können Sie zu dem Tierarzt oder der Tierärztin fahren. Reden Sie dabei weiterhin beruhigend auf Ihren Hund ein. Auch das gehört zu Erste Hilfe beim Hund. Kleinere Verletzungen können Sie Zuhause desinfizieren und versorgen.
Erste-Hilfe Hund Vergiftung: Hier besteht die Gefahr, dass die Erscheinungen einer Vergiftung erst später auftreten. Hat Ihr Hund etwas gefressen, was bedenklich oder gefährlich ist (Schokolade, Rattengift, Rosinen und Trauben, Schneckenkorn oder ausgelegte Giftköder) oder einen Fremdgegenstand verschluckt, sollten Sie versuchen, es Ihren Hund ausspucken zu lassen. Fahren Sie in diesen Fällen dringend zur Tierarztpraxis, um professionelle Erste Hilfe für Hunde zu bekommen. Auch Putzmittel und chemische Substanzen sind gefährlich, sowie einige giftige Pflanzen. Diese Dinge sollten Sie vorsichtshalber alle bei Einzug des Hundes in Sicherheit bringen. Sie sollten stets aufmerksam sein und bei Verdacht sofort zur Tierärztin oder zum Tierarzt fahren, um dort Erste Hilfe am Hund zu erhalten.
Bewusstlosigkeit: Wenn Ihr Hund komplett oder teilweise das Bewusstsein verliert, sollten Sie unbedingt zur Ersten Hilfe am Hund in die Tierarztpraxis fahren.
Knochenbrüche : Bei Knochenbrüchen sollten Sie schnellstmöglich die Praxis aufsuchen und Ihr Tier in professionelle Hände geben.
Magendrehung: Magendrehungen entstehen meist durch zu viel aufgeregte Bewegung bei einem frisch versorgten vollen Bauch oder zu große Futtermengen auf einmal bei besonders großen Rassen. Die Symptome sind starker Speichelfluss, Erbrechen (ohne viel Inhalt), blasse Mundschleimhaut und Unruhe. Auch ein aufgeblähter Bauch kann ein Anzeichen sein. Bei einer Magendrehung sollten Sie unverzüglich den Notdienst aufsuchen.
Hitzschlag: Bei einem Hitzschlag sollten Sie schnell eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen. Welche Anzeichen Hunde bei einem Hitzschlag zeigen, lesen Sie hier.
Ändert Ihr Hund plötzlich sein Verhalten oder erscheint Ihnen Ihr Tier erschöpft oder etwas merkwürdig, sollten Sie erst einmal Ruhe bewahren und wie oben beschrieben die Vitalwerte und Schleimhäute untersuchen. Sind diese besorgniserregend, rufen Sie Ihre/n Tierärzt*in an und besprechen Sie mit ihr oder ihm, was zu tun ist und ob Sie direkt vorbeikommen sollten oder nicht. Durch regelmäßige Kontrollbesuche können Sie vieles bereits von vornherein ausschließen oder sich Problemen bewusst sein und sich im Umgang damit routiniert und geschult verhalten. Hat Ihr Hund zum Beispiel Nierenprobleme, wissen Sie darüber Bescheid und lernen damit umzugehen, ohne jedes Mal in Panik zu verfallen, wenn es Probleme beim Wasserlassen gibt.

Wann Sie besonders ruhig bleiben sollten – Erste Hilfe Hund
Es ist vollkommen normal, dass Sie bei auffälligem Verhalten, Symptomen oder Verletzungen Angst oder Panik fühlen. Niemand sieht gerne, wie sein Haustier leidet und Vorsicht ist doch besser als Nachsicht... oder?
Im Prinzip ja. Allerdings hilft es Ihnen, zu wissen, wann es sich um einen echten Notfall Ihres Hundes handelt und wann nicht. Bei richtigen Notfällen geht es meist um Leben und Tod. Deshalb sollten Sie sich frühzeitig über das Verhalten in Notfällen und die Symptome Ihres Hundes informieren. Schließlich sollte jedes Tier, welches einen Notfall erleidet oder in Lebensgefahr schwebt, direkt behandelt werden können, ohne wegen Schein-Notfällen warten zu müssen.
Allerdings soll hier gesagt sein: Mit Haustieren und Kindern ist es ähnlich. Wenn Sie Dinge zum ersten Mal erleben, können Sie diese oft nicht einordnen und fahren einmal mehr in eine Klinik oder Praxis, als Sie es nach jahrelanger Erfahrung tun würden. Das ist ganz normal und kein Grund, sich schlecht zu fühlen. Das Beste ist, sich frühzeitig zu informieren, um Situationen einschätzen zu können. Bleiben Sie in jeder Situation ruhig. Unruhe und Stress übertragen sich nämlich nicht selten auf das Haustier.
Keine Notfälle sind:
- Zum Beispiel Erkältungen oder andere Infektionskrankheiten, die harmlos sind
- Kleinere Verletzungen, die Sie selbst verarzten können
- Symptome, die Zeit und Beobachtungen erfordern und von alleine wieder weggehen können (wie Erkältungen oder Durchfall)
Bei dem Verzehr von allem Giftigem und Fremdkörpern oder einem Knochenbruch sollten Sie zum Beispiel sehr zeitnah eine Praxis aufsuchen, da hier der weitere Zustand von einer schnellen Behandlung abhängt. In anderen Fällen müssen Sie abwägen, wie ernst die Lage ist und ob eine von Ihnen ausgeführte Erste Hilfe am Hund ausreicht. Sind Sie sich unsicher, sollten Sie trotzdem einen Tierarzt Termin ausmachen oder anrufen, um sich eine Beratung zu holen. Meistens bekommen Sie diesen zeitnah, ohne als Notfall vorbeikommen zu müssen.
Was kostet ein Praxisbesuch bei der oder dem Tierärzt*in?
Ab Oktober 2022 ist der Besuch bei der oder dem Tierärzt:in teurer geworden. Die neue GOT ist seit 22.11.2022 für Tierärzt:innen verpflichtend. Das heißt: Allgemeinuntersuchungen sind um knapp 10 € pro Besuch gestiegen. Bis dahin lag eine Allgemeinuntersuchung bei Hunden zwischen 13,47 € und 40,41 €. Nun beginnt die Preisspanne bei 23,62 €. sie Außerdem können zusätzliche Kosten wie Schmerzmittel, erhöhter Zeitaufwand oder Narkose auf Sie zukommen. Ebenso gibt es spezielle Gebühren für Nacht- oder Wochenende-Behandlungen. Bei Notfällen kommen noch die Notversorgung, spezielle Gebühren für die Notdienstgebühr und Nacht- oder Wochenend-Behandlungskosten dazu.
Tierversicherungen
Oft lohnt sich für Hundebesitzer*innen eine Tierversicherung. Diese kosten je nach Anbieter zwischen 130 und 1.350 € im Jahr. Die Versicherung wird teurer, je älter Ihr Hund ist. Das Problem ist: Diese Versicherungen nehmen meist nur gesunde und junge Hunde an. Also solche, die noch keine chronischen Erkrankungen haben und bei denen die Wahrscheinlichkeit auf hohe Tierarztkosten gering ist. Doch auch "normal gesunde" Hunde können im Laufe des Lebens krank werden. Dann kann Ihnen eine Tierversicherung weiterhelfen. Ebenso lohnt sich eine solche Versicherung für krankheitsanfällige Hunderassen wie Mops, Rottweiler oder Deutscher Schäferhund. Wenn Sie keine Versicherung abschließen möchten, lohnt sich ein extra Tierkonto. Hier können Sie monatlich einen Betrag einzahlen. Wenn das Tier dann krank sein sollte, können Sie die Behandlungen bezahlen. Wichtig ist es auch, sich vor der Anschaffung eines Tieres Gedanken über die kommenden Kosten zu machen und sich zu vergewissern, dass Sie diese auch aufbringen können.

Häufige Fragen zum Thema Erste Hilfe Hund (FAQ)
Wie leistet man Erste Hilfe bei einem Hund?
Erste Hilfe Hund: 1. Ruhig bleiben 2. Tierärzt*in verständigen und Rat holen 3. Anleinen (Tiere mit Schmerzen flüchten gerne). Auch bei Hunden gibt es die stabile Seitenlage. In einem Notfall, bei Verletzungen, Atemproblemen oder nach einem Unfall sollten Sie ihn deshalb in die stabile Seitenlage (auf die unverletzte Seite) bringen. Versorgen Sie dann die Verletzungen und fahren Sie, wenn die Wunde stark blutet oder besonders tief geht, umgehend zur Tierarztpraxis.
Wie macht man eine Herzmassage bei einem Hund?
Nutzen Sie den Handballen Ihrer schwächeren Hand und legen Sie ihn hinter dem Ellbogen auf die Brust des Hundes. Umschlingen Sie diese nun mit Ihrer starken Schreib-Hand und drücken Sie in kurzen Abständen und Stößen, ca. jede Sekunde, auf den Brustkorb Ihres Hundes. Bei kleinen Hunden und Tieren benötigen Sie weniger Kraft und können die Herzmassage mit einer Hand vornehmen.
Was tun bei blassen Schleimhäuten beim Hund?
Wenn Ihr Hund in kurzer Zeit blasse Schleimhäute bekommt, sollten Sie ihn zur / zum Tierärzt*in bringen. Es kann sich dabei unter anderem um Kreislaufprobleme, Herzerkrankungen oder Atemnot handeln und im schlimmsten Fall ein lebensbedrohlicher Notfall sein.
Wo sind die Schleimhäute bei Hunden?
Am einfachsten sind die Schleimhäute im Maul des Hundes zu finden. Heben Sie zur Beurteilung der Schleimhäute eine Lefze Ihres Hundes an und betrachten Sie die Schleimhaut unter bzw. über den Zähnen. Drücken Sie auf die Schleimhäute: Verschwindet das Blut, fließt es nach dem kurzen Druck wieder zurück? Wenn sich durch das Drücken die Farbe nicht ändert, liegt meist ein Schock vor. Verlangsamte Rückflusszeit weist auf Kreislaufprobleme hin.
Wie kann man einen verletzten Hund tragen?
Eine Decke kann besonders bei größeren Hunden zum Transport genutzt werden. Jedoch werden hierfür mindestens zwei Personen benötigt, um die notwendige Stabilität zu gewährleisten. Bei dem Transport mit einer Decke legen Sie den Hund zunächst behutsam auf die Decke und achten Sie darauf, den Körper gleichmäßig zu unterstützen (Kopf, Schulterbereich und Becken). In dieser Position können Sie den Hund tragen, indem Sie die Decke an den Enden greifen und spannen.
Was sind Notfälle bei Hunden?
Neben Unfällen und starken Schmerzen gehören auch lebensbedrohliche Erkrankungen zu den Notfällen bei Hunden. Erste Hilfe Hund: Der Zustand des Hundes wird in diesen Situationen durch die Notfallbehandlung stabilisiert und die Schmerzen des Tieres gelindert. Sie sollten für Notfälle immer ein Erste-Hilfe Hund Set bei sich haben.
Welche Medikamente sollte man für Hunde Zuhause haben?
Erste Hilfe Set Hund:
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