Wandern mit dem Hund

Hunde sind längst nicht mehr nur Beschützer und Arbeitstiere, sondern vollwertige Familienmitglieder, die in die verschiedenen Aktivitäten und Freizeitbeschäftigungen mit einbezogen werden. Dazu zählen natürlich auch Wanderungen. Diese sind besonders wichtig für Hunde, die viel Bewegung brauchen. In der Natur können sich die Vierbeiner auspowern und frei bewegen. Allerdings sollten Sie auf einige Faktoren achten, wenn Sie Ihren Hund auf Wanderungen mitnehmen möchten.
Kann ich mit meinem Hund ohne Leine wandern?
Die meisten Hunde benötigen viel Auslauf. Dies ist über den täglichen Gassigang nicht immer hinreichend abgesichert. Gemeinsame Wanderungen sind optimal für Zwei- und Vierbeiner, denn sie stärken den gegenseitigen Zusammenhalt und die Bindung zwischen Mensch und Tier.
Auf Wanderungen gehören Hunde in den meisten Bundesländern an die Leine. Ansonsten machen Sie sich strafbar und es drohen Bußgelder. Beachten Sie, dass es in Deutschland keine einheitliche Regelung für die Leinenpflicht gibt.
Kein Leinenzwang besteht in folgenden Bundesländern:
- Bayern
- Baden-Württemberg
- Sachsen
- Saarland
- Rheinland-Pfalz
Sind Sie außerhalb der Schonzeit für Wild in Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen unterwegs, ist der Freilauf für Hunde gestattet. In allen übrigen Bundesländern gehören die Vierbeiner im Wald das ganze Jahr an die Leine.
Wie lange kann ich mit meinem Hund wandern?
Hierbei spielen viele Faktoren eine Rolle. Nicht alle Rassen sind für längere und anspruchsvolle Wanderungen in den Bergen geeignet. Dackel, Möpse oder Chihuahuas sind aufgrund ihres Körperbaus und der auffallend kurzen Beine nicht für längere Wanderungen geschaffen. Bei diesen Kleinhunden genügen mehrere kürzere Gassigänge pro Tag oder kurze Spaziergänge auf ebenem Gelände.
Möchten Sie mit Ihrem Vierbeiner längere Wandertouren unternehmen, sollte dieser körperlich fit und belastbar sein. Gute Wandergefährten sind Mischlingshunde von mittlerer Größe, Hütehunde oder Jagdhunde.
Beachten Sie auch das Alter des Tieres. Welpen und Jungtiere sollten Sie noch nicht auf längere Wanderungen mitnehmen, völlig unabhängig von der Rasse. Die Knochen und Gelenke sind nicht stabil genug für eine derartige Belastung. Ähnliches gilt für Hunde, die in die Jahre gekommen sind. Besonders größere Hunde bekommen im Alter schnell Probleme mit der Hüfte und den Gelenken. Wurde bei Ihrem Hund bereits derartiges diagnostiziert, ist von längeren Wanderungen abzusehen. Die Hunde sollten sich zwar weiterhin bewegen, aber in einem überschaubaren Terrain. Ideal ist in diesem Fall der Auslauf im Garten, wo das Tier selbst entscheiden kann, wann es ruht und wann es sich bewegen möchte.
Hinweis: Ist der Hund ausgewachsen und gesund, können Wanderstrecken von zehn bis 15 Kilometern gut bewältigt werden.
Hunde sollten generell langsam an Wanderungen gewöhnt werden. Bewältigt das Tier die Strecke ohne Probleme, kann die Distanz verlängert werden. Gut trainierte Vierbeiner mit einiger Wandererfahrung lassen sich auch auf Langstrecken-Touren zwischen 30 und 50 Kilometern mitführen. Merken Sie, dass das Tier schwächelt, legen Sie eine Rast ein und führen Sie immer ausreichend Flüssigkeit mit.
Einige Rassen eignen sich besonders gut für ausgedehnte Wanderungen, da sie viel Bewegung brauchen:
- Siberian Husky
- Border Collie
- Belgischer Schäferhund
- Golden Retriever
Was muss ich auf eine Wanderung mit Hund mitnehmen?
Keine Wanderung sollte ohne das notwendige Outdoor-Equipment stattfinden. Neben Rucksack, Isomatte oder Kochgerätschaften ist auch an den Vierbeiner zu denken. Gut vorbereitet werden auch längere Wanderungen nicht zum Problem und Zwei- und Vierbeiner sind gut versorgt.
Leine: Auch wenn kein Leinenzwang herrscht, eine Leine gehört immer ins Gepäck. Es kann zu unvorhergesehenen Situationen kommen, wo der Hund angeleint werden muss. Flexibel bleiben Sie, wenn eine kurze und eine längere Leine eingepackt werden. Dann kann der Hund auf überschaubarem Terrain auch gut gesichert bestmöglichen Auslauf genießen.
Trinkwasser: Ganz wichtig ist Wasser für Sie wie für den Hund. Beim Wandern kann der Körper schnell dehydrieren und nicht immer sind eine Wasserstelle oder ein Supermarkt in der Nähe. Legen Sie häufiger eine Rast ein und bieten dem Hund Flüssigkeit an.
Futter: Bekommen die Tiere unterwegs Hunger, sollten Sie ebenfalls gut vorbereitet sein. Trockenfutter ist auf Wanderungen praktischer und hygienischer. Packen Sie auch einen Fressnapf ein. Hierbei eignen sich faltbare Näpfe besonders gut.
Bußgelder beim Wandern mit Hund
Rechtlich betrachtet ist die Wanderung mit dem Vierbeiner das Bewegen eines Hundes in der Öffentlichkeit. Laut Tierhalterrecht haben Sie damit eine Reihe von Pflichten, um die Sicherheit der übrigen Wanderer nicht zu gefährden. Hunde, die Sie auf Wanderungen begleiten, sollten die Situation kennen und sich Fremden gegenüber zurückhaltend verhalten.
Sind Sie auf öffentlichen Straßen unterwegs oder kehren Sie in Schutzhütten ein, besteht Leinen- bzw. Maulkorbpflicht. Informieren Sie sich im Vorfeld, welche Regelungen im entsprechenden Bundesland gelten.
Kommen Dritte durch Hundebisse zu Schaden, sind Sie als Hundehalter dafür haftbar zu machen. Hundebisse können auch strafrechtlich Konsequenzen haben, denn es liegt ein Körperverletzungsdelikt vor. Rechtliche Konsequenzen drohen Ihnen auch, wenn der Hund einen Wanderer dran hindert, seinen Weg fortzusetzen. Hier könnte auf eine strafbare Freiheitsentziehung geklagt werden.
Sind Sie mit Ihrem Hund in einem Naturschutzgebiet unterwegs und betreten verbotene Flächen, drohen Bußgelder zwischen 25 und 500 Euro. Vernachlässigen Sie bei Wanderungen die Leinenpflicht, müssen Sie mit Bußgeldern zwischen 25 und 1.000 Euro rechnen.
