Wie geht BARF bei der Katze?

BARF, was vor allem als Fütterungsmethode für Hunde bekannt ist, lässt sich jedoch nicht nur für Hunde, sondern genauso gut bei Katzen anwenden. BARF kommt aus dem englischen von Biologically appropriate raw food oder auch Bones and raw food und bedeutet ins Deutsche übersetzt etwa: Biologisch artgerechte Rohfütterung. In der Natur sind Katzen Jäger und fressen viel Fleisch von kleineren Beutetieren. Darauf sind sowohl der Magen als auch der Verdauungstrakt von Katzen ausgelegt. BARF, die Fütterung mit Frischfleisch, geht also zurück auf die ursprüngliche Ernährungsweise der Katze.

Welche Vorteile bringt das Barfen von Katzen?
Bevor Sie Ihre gesunde Katze Barfen, sollten Sie sich über das Thema informieren und einige Regeln befolgen. Beim Barfen geht es darum, genau zu wissen, was Ihre Katze frisst und das Futter strikt zu portionieren und zuzubereiten. Das selbst zubereitete BARF-Futter für Ihre Katze enthält dank der frischen Zubereitung weder Aromen, noch Geschmacksverstärker. Barfen hat in der Regel einige positive Aspekte, die vielen Besitzern bei ihren Haustieren auffallen. Das Gebiss ist oft gesünder, da weniger Zahnfleischentzündungen, Plaque und Zahnstein entstehen. Der Körper wird muskulöser und das Fell glänzender. Die Verdauung profitiert bei vielen Tieren von der BARF-Fütterung und die Katzen wirken aufgeweckter als zuvor. Die allgemeine Fitness steigert sich, auch übergewichtige Tiere nehmen durch die BARF-Fütterung ab und werden fitter. Selbst der Parasitenbefall Ihrer Katze nimmt in vielen Fällen ab, was für verbessertes Wohlbefinden sorgt. Um die Vorteile durch eine BARF-Fütterung Ihrer Katze genießen zu können, sollten Sie sich beim Tierarzt über den Gesundheitszustand Ihrer Katze informieren und sich beraten lassen, da die BARF-Ernährung bei kranken oder alten Katzen teilweise schwierig sein kann.
Wie sollte sich das BARF Futter der Katze zusammensetzen?
Die Katze sollte ungefähr 2-3% Ihres eigenen Körpergewichts in Form von BARF-Nahrung pro Tag zu sich nehmen, bei einer ausgewachsenen normalen Hauskatze sind das ungefähr 125g. Füttern Sie pro Menü (auf 2-5 Mal am Tag aufgeteilt): 95% Fleisch (gemischt mit Knochen, Innereien und Fett) + 5% Gemüse und Öle.
Ihre Katze benötigt zur Fleisch-Mischung ebenfalls Muskelfleisch, Innereien wie Herz oder Leber und Knochen für die Calcium-Versorgung. Was Ihre Katze nicht essen sollte, sind gekochte Knochen (sie splittern leicht), Schweinefleisch und Kohlenhydrate. Ebenso eignen sich weder Pansen, noch Lunge oder Euter als BARF-Futter für Ihre Katze. Katzen benötigen jedoch zusätzlich die Aminosäure Taurin. Diese ist wichtig für einen gesunden Stoffwechsel und eine gute Verdauung und kann von Katzen nicht selbst hergestellt werden. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie sich über eine genaue Zusammenstellung eines BARF-Speiseplans bei Ihrem Tierarzt oder einem Experten informieren. Nur so können Sie den gesundheitlichen Zustand Ihrer Katze, Ihre Aktivität und den nötigen Bedarf an Zusätzen herausfinden und einen richtig portionierten Plan erstellen.

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Welches Fleisch eignet sich zum Barfen von Katzen?
Da Ihre Katze KEIN Schweinefleisch essen darf, sollten Sie am besten auf andere Sorten ausweichen. Rohes Wildschwein- und Schweinefleisch kann mit dem sogenannten Aujesky-Virus infiziert sein, was bei Katzen und Hunden zum Tod führen kann, für den Menschen jedoch ungefährlich ist. Verfüttern Sie stattdessen Geflügel, sowie Rind oder Lamm. Zur BARF-Fütterung Ihrer Katze gehört ebenfalls Fisch in geringeren Mengen, sowie Muskelfleisch und Innereien. Achten Sie darauf, Ihrer Katze keine kleinen oder gekochten Knochen zu geben. Diese splittern schnell und können Ihre Katze verletzen.
Wie stelle ich meine Katze auf BARF um?
Bei der Umstellung von Katzenfutter auf BARF sollten Sie etwas Geduld mitbringen. Katzen unterscheiden sich im Wesen stark von Hunden und es könnte eine ganze Weile dauern, bis Sie Ihren Tiger an das BARF-Frostfutter gewöhnen. Stellen Sie die Ernährung am langsam um. So sehen Sie auch gleich, ob die Katze das rohe Fleisch gut verträgt. Nehmen Sie sich für die Umstellung ein paar Tage Zeit. Mischen Sie die alte mit der neuen (nassen, nicht trockenen) Nahrung und lassen Sie jedes Mal etwas mehr von der alten Nahrung weg. Dieses Verfahren gibt Magen und Darm Zeit, sich auf die neue Ernährung Ihrer Katze einzustellen. Versuchen Sie, die Mahlzeiten zu bestimmten Zeiten zu geben und danach wieder wegzuräumen – so kann sie sich auch gleich an die Fütterungszeiten gewöhnen (rohes Fleisch sollte man schließlich nie liegen lassen). Sie können mit kleinen Stücken Geflügel beginnen, da viele Katzen eine Vorliebe dafür haben. Sind die Brocken schwer zu essen, können Sie diese durch den Wolf drehen oder zerhacken. Falls Ihre Katze immer noch zögert, können Sie ihr das BARF-Futter auch zu Beginn kochen oder erwärmen.
Was ist anders beim Katzen Barfen als beim Barfen von Hunden?
- Katzen benötigen Taurin: Hunde können diese Aminosäure selbst herstellen und brauchen keine Zusätze, während Katzen dies nicht können und dabei unterstützt werden müssen. Deshalb ist beim Barfen von Katzen Taurin ein wichtiger Fütterungs-Zusatz.
- Katzen sind eigentlich reine Fleischfresser: Während Wölfe, die Vorfahren der Hunde, in der freien Wildbahn auch Nüsse oder Beeren fressen, tun Katzen dies in der Natur nicht. Katzen sind weniger auf Pflanzennahrung ausgerichtet,als Hunde, deshalb ist der Obst- und Gemüseanteil bei der BARF-Fütterung von Katzen auch wesentlich geringer. Katzen reichen ca. 5% an Gemüseanteilen im BARF-Menü aus, um die Darmflora aufrechtzuerhalten.
- Katzen können schlechter umwandeln als Hunde: Dazu gehört zum Beispiel Vitamin A. Während Hunde durch das Fressen von Karotten ausreichend Vitamin A bekommen, kann eine Katze das Beta-Carotin nicht umwandeln. Deshalb müssen beim BARF-Futter für Katzen Vitamine hinzugefügt werden, die Hunde nicht extra benötigen.
- Katzen sollten keine Kräuter fressen: Da Katzen auch hier, im Gegensatz zu Hunden, die Wirkstoffe der Kräuter schlechter abbauen können, verschleppt sich der Effekt ins Negative und kann für die Katze schädlich sein. Ohne Rücksprache mit dem Tierarzt: Finger weg von Kräutern.

Wie erkenne ich gutes Futter für meine Katze?
Achten Sie auf die Konsistenz des Fleischs für das BARF-Futter Ihrer Katze. Kommt Ihnen der ablaufende Fleischsaft sehr viel vor, sollten Sie vorsichtig sein – hierbei kann es sich eventuell um Krankheiten handeln. Auch sehr glitschig oder sogar schleimig sollte das Fleisch niemals sein. Der Geruch kann Ihnen immer als Indiz für Qualität dienen; vertrauen Sie Ihrer Nase! Fleisch riecht in der Regel nicht aufdringlich und nicht besonders einprägend. Sollte das Fleisch (Muskeln, Innereien, Sehnen, etc.) also unangenehm riechen oder sogar stinken, ist die Qualität vermutlich sehr niedrig oder das Produkt ist sogar schlecht. Nicht zu verwechseln mit beispielsweise dem Geruch von Pansen – dieser riecht nämlich immer sehr speziell. Das Fleisch sollte immer eine gesunde Farbe haben; nämlich ein dunkles rot. Grau hingegen spricht für niedere Qualität.
Worauf Sie beim Kauf achten können, vor allem bei Fertigpackungen:
- Alle Bestandteile sind genau in der Menge aufgeführt und nicht kryptisch mit Bezeichnungen oder Zusammenfassungen verschlüsselt
- Es enthält keinen Zucker, Zusatzstoffe oder Lockstoffe
- Auffallend niedrige Preise beinhalten leider oft niedrigere Qualität
- Das Produkt sollte ausreichend Feuchtigkeit enthalten
Meine Katze will kein rohes Fleisch fressen, was kann ich tun?
Um Sie gleich von Anfang an zu beruhigen: Dieses Verhalten ist bei Katzen nichts Ungewöhnliches. Viele Katzen stehen neuem erst einmal negativ gegenüber. Der Schlüssel lautet; seien Sie geduldig und lassen Sie sich Zeit. Fangen Sie nur mit kleinen Mengen an. Sie können ein kleines Stück Fleisch an einer Schnur auch zur Abendessenszeit als Spielzeug nutzen – wenn die Katze es schließlich erbeutet hat, wird sie ganz bestimmt daran herumkauen. Viele Katzen bevorzugen Geflügel, wie Huhn oder Pute, deshalb haben Sie hiermit zu Beginn schon einmal die besten Chancen. Fangen Sie damit an und stellen Sie erst dann langsam auf andere Fleischsorten um. Wenn das auch nicht funktioniert, sollten Sie es mit gekochtem / gegarten Fleisch probieren. Wenn Ihre Katze diese Variante bevorzugt, können Sie das Fleisch von mal zu mal etwas weniger lange garen, bis Ihre Katze das BARF Fleisch am Schluss dann doch wieder roh in die Schüssel bekommt.